Wednesday, 6 April 2011

Tierschutzstiftung *Kuhaltersheim*Hof Butenland

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*Letzten Freitag nach dem 'Die Art' Konzert drückte mir in der Bahn ein netter junger Mann die aktuelle Ausgabe des Hamburger Straßenmagazins 'Hinz&Kunzt' http://www.hinzundkunzt.de/ in die Hand. Neugierig blätterte ich in der Zeitung bis ich auf einen Artikel stieß, der mir bis heute nicht mehr aus dem Kopf ging, der schon im Zug sehr berührte und dem ich nun hier eine kleine Aufmerksamkeit widmen möchte.


Unter der Rubrick 'Anständig Leben' lass ich gespannt den Artikel über den 'Gnadenhof'  von Jan Gerdes und Karin Mück.
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Die wohl glücklichesten Kühe Deutschlands leben wie der Artikel beschreibt am Deich in Butjadingen zwischen Wilhelmshaven und Bremerhaven. Im einzigen Kuh-Altersheim in Deutschland dürfen die Tiere einfach nur grasen oder sich sich im Stall von einer Wellnessanlage massieren lassen. Die Betreiber des Gnadenhofs wollen den Tieren ein würdevolles Leben ermöglichen, sie finden, dass die Tiere schon genug gelitten haben. Dies war auch einer der Gründe warum der einstige landwirtschafltiche Betrieb Hof Butenland in eine Tierschutzstiftung umgewandelt wurde.
Die Umstellung vom herkömmlichen Landwirtschaftsbetrieb zum ökologischen Demeter Landbau reichte Jan Gerdes irgendwann nicht mehr. Die Tiere hatten zwar mehr Platz und mehr Auslauf, aber auch in der biologischen Landwirtschaft unterliegen die Tiere dem wirtschaftlichen Verwertungsdruck.

- Die Kühe müssen ein Kalb nach dem anderen bekommen.
- Nach der Geburt werden ihnen die Kälber weggenommen um die Milchleistung möglichst hoch zu halten
- Nach nur wenigen Jahren sind sie ausgelaugt und werden geschlachtet...

Jan Gerdes versuchte immer wieder Mütter und Kinder länger zusammen zu lassen, doch das Muhen (die Schreie) nach der Trennung nach 2 Wochen wurden nur noch immer schlimmer als nach der direkten Trennung nach Geburt.
Diese Erinnerung geht dem Landwirt bis heute noch Nahe und ihm würde immer deutlischer, dass es im Grunde genommen keine wirklichen Verbesserungsmöglichkeiten gab.
Nach 20 Jahren als Landwirt bekam Gerdes das sogenannte Burn-Out attestiert und während der darauffolgenden Kur traff er Karin Mück, die ebenfalls aus ihrem herkömmlichen Krankenschwester-Beruf rauswollte.
Auch Karin Mück hatte schon immer eine besondere Beziehung zu Tieren.Die Tierrechtsaktivistin erkannte schon früh in ihrer Kindheit, dass Tiere auch Bedürfnisse haben. Neben Tierbefreiungen versuchte sie auch immer wieder via Beweismaterial auf die Untaten diverser Firmen hinzuweisen, die Tierversuche unternahmen.  
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Lange Rede kurzer Sinn.
Zur Zeit leben 32 Rinder, 3 Pferde, 4 Schweine, 7 Enten, 4 Gänse, 60 Hühner, 2 Kaninchen, 5 Hunde und 9 Katzen auf Hof Butenland.

Jedes Tier hat eine leidvolle Geschichte hinter sich... Ob für Tierversuche missbraucht, aus Legebatterien traumatisiert oder die Rettung vor der Schlachtung.
Hühner, die aus Legebatterien stammen müssen neu lernen, auf einer Stange zu sitzen ohne vor Wind und Regen zusammenzuzucken oder Enten aus Mastbetrieben brauchen Schwimmunterricht, weil sie noch nie Wasser gesehen haben - obwohl Enten doch Wasservögel sind!
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Tiere werden Freunde. Sowohl die Betreiber des Gnadenhofs, als auch die Tiere die dort leben, haben einen neuen Lebensinn gefunden. Die Tiere sind keine Handelsgüter oder Produkte mehr, sondern werden nach ihrer natürlichen Lebenswartung als intelligente, denkende, fühlende und vor allem absolut liebenswerte Mit-Geschöpfe angesehen.


Das die Besitzer außerhalb der Gesellschaft leben ist ihnen bewusst. Viele Nachbarn schütteln den Kopf über so viel ungewöhnliche Tierliebe. Die umliegenden Landwirte reagieren teils mit Unverständnis auf den alternativen Lebensentwurf und sind regelrecht wütend, weil die beiden Tierschützer grundlegende Kritik an der Tierhaltung üben.
Dabei haben die Betreiber ebenfalls alle Hände voll zu tun. Neben den 40 Hektar Wiesen- und Weide-Flächen, die bewirtschaftet werden müssen, benötigen auch die Tiere täglich medizinisch Versorgung, Nahrung und Fürsorge...
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Und billig ist das ganze auch nicht. Eine Kuh z.b. braucht im Jahr knapp 2000 Euro an Unterhaltskosten. Futter, Medikamente und Tierarztbesuche für alle Tiere benötigen ca. 3000 Euro im Monat.
Die Kosten werden durch die Vermietung von 2 Ferienwohnungen, Spenden, Verpachtung von Land und dem Betrieb eines Windrades wieder eingeholt. Ehrenamtliche Helfer unterstützen Jan Gerdes und Karin Mück bei der Pflege der Tiere oder bei anfallenden Renovierungsarbeiten.

Jetzt wo es das RIO-REISER-HAUS in Fresenhagen nicht mehr gibt und sein Grab in Berlin-Schöneberg auf dem Alten Sankt Matthäus-Kirchhof zu finden ist gibt es ein neues weiteres lohnenswertes Ausflugziel für den kommenden Frühling/Sommer :-)
http://www.hofbutenland.de/

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1 comment:

  1. sehr schöner text :)!!und schön, dass es manche menschen gubt, die so sind wie die beiden!

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